Ein kleiner alter Kater hat es dem Zufall zu verdanken, dass er heute ein schönes Leben führen kann, ein krasser Gegensatz zu seinem bisherigen Dasein.

Krank, elend und sicher schmerzgeplagt hat er sich durch seine Tage geschleppt. Wir können uns gar nicht vorstellen, was er alles mitgemacht hat, aber er ist nur ein Beispiel für viele schlimme Katzenschicksale, die den Meisten von uns verborgen bleiben.
Scheue Katzen sind nicht so ohne weiteres sichtbar, sie verstecken sich und man hat kaum Chancen ihnen zu helfen.
Wahrscheinlich wurde dieser Kater nach dem Tod seines alten Frauchens nicht mehr versorgt. Auch ist nicht bekannt, ob er mehr „Stubentiger“ oder Freigänger war.

Es hat uns von der Tierhilfe sehr bewegt, wie sich das Leben von Mio zum Besseren gewendet hat und ist zugleich Motivation für unsere Arbeit.

…und so hat alles begonnen:
Es war mal wieder eine landesweite Katzenkastrationsaktion angesagt und die Tierhilfe Neumünster, hier insbesondere Susanne, hat das wieder mit angepackt, um zu helfen damit die ungebremste Katzenpopulation mit der Zeit ein wenig abnimmt.
Wie man jetzt der Presse entnehmen konnte, sind erste Erfolge in Schleswig-Holstein schon zu verzeichnen. Es wurde berichtet, dass ca. 25 % weniger Katzen in die Tierheime gebracht wurden.

Bei der Aktion der Tierhilfe NMS ging leider, bis auf einen „alten“, stark geschwächten Kater, keine der vorgesehenen Katzen in die Fallen. Er saß zittern und fauchend in der Falle und wusste gar nicht, wie ihm geschah.
Beim Tierarzt vorgestellt, wurde schnell klar, dass er in einem erbarmungswürdigen Zustand war.
Auffällig war u. a. sein sehr schlechter Zahnstatus, die Zähne und das Zahnfleisch waren hoch entzündet, so dass er gar nicht mehr in der Lage war Futter aufzunehmen. Sicherlich ein Hauptgrund für seinen sehr schlechten Zustand. Mio bekam eine komplette Zahnsanierung – einige Zähne waren leider nicht mehr zu retten. Impfungen, Chip, Kastration, das ganze Programm musste der Kater über sich ergehen lassen. Nach den Behandlungen durfte er in das Katzenzimmer der Tierhilfe einziehen, um sich zu erholen. Mio, der sehr scheu war, kam nur nachts aus seiner Box zum Fressen raus. Wenn man sich der Box näherte, fing er ängstlich zu fauchen an.

Jetzt wurde über die homepage und facebook-Seite ein neues Zuhause für Mio gesucht.…und relativ schnell geschah ein kleines Wunder, es meldete sich eine tierliebe Frau, die genau das Zuhause anbieten konnte, das für Mio gesucht wurde.
Es sollte eine Scheune sein, wo er im warmen Stroh seine Ruhe hat, seine Versorgung gewährleistet ist und wo der kleine Katzenmann noch schöne Jahre verleben könnte. Das Alles hatte Britta, die viel Tierschutz in Niedersachsen, Raum Hannover, betreibt, zu bieten.
Somit wurde klar, dass Mio einem neuen besseren Leben entgegensehen durfte.

Britta, das neue Frauchen und ein Mitglied der Tierhilfe haben dann einen Übergabeort ausgemacht, Mio wurde übergeben und damit begann ein neuer Abschnitt in seinem Leben.

Jetzt ist Mio elf Wochen in seinem neuen Zuhause, in seiner Scheune – und anfangs konnte Britta sich ihm kaum nähern, aber von Tag zu Tag wurde es besser und er zutraulicher.
In der Scheune fühlt er sich offensichtlich wohl, kann mittlerweile auch nach draußen in einen eingezäunten Garten, nutzt diese Freiheit auch – aber er kommt immer wieder zurück in den Bereich, in dem er sich sicher fühlt – ein schönes Zeichen, dass Mio sein neues Zuhause angenommen hat.
Seit neuestem hat Mio Gesellschaft von drei Katzendamen, die auch aus dem Tierschutz sind. Eine kleine pechschwarze Katze hat sich bei ihrer Ankunft sofort in Mio verliebt. Zuerst war er nicht so erbaut von ihrem verliebten Gemause, aber sie hat nicht aufgegeben und inzwischen sein Herz gewonnen. Jetzt sind die Beiden ein unzertrennliches Paar.

Auch ist er seinem Frauchen gegenüber viel zugänglicher geworden und kommt schon mal zur Haustür. Vielleicht zieht er mit seiner Partnerin ja demnächst in Britta’s Haus, um dann in einer Großfamilie mit vier Hunden zu leben.

Es geht einem sehr zu Herzen, wenn so einem Tier geholfen werden kann und man erleben darf, wie es wieder am Leben teilnimmt und es ihm rundum gut geht.

Das sind die beglückenden Momente im Tierschutz aus denen man Kraft schöpft für die weitere wichtige Arbeit und ein Beispiel aus der Arbeit der Tierhilfe Neumünster e.V. im Jahr 2015.

Julia Jantosch

Wenn Sie die Arbeit der Tierhilfe Neumünster e.V. unterstützen möchten, wir freuen uns sehr über neue Mitglieder oder ihre Spende!